Über 2,1 Millionen Euro für Modellprojekte zur Entwicklung der Innenstädte
Für Modellprojekte zur Entwicklung der Innenstadt erhält Büdingen 247.500 Euro, Wächtersbach 1,245 Mio. Euro, Bad Soden-Salmünster 298.500 Euro und Ortenberg 375.000 Euro vom Bund. Das berichtet die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller aus Berlin. Die Mittel stammen aus einem Förderprogramm zur Reaktivierung der Innenstadtzentren, das die SPD in der letzten Wahlperiode von anfangs 25 Millionen auf 250 Millionen Euro aufstocken konnte. Auch die vier Kommunen aus Müllers Wahlkreis hatten sich mit einem Antrag um Fördermittel beworben und sind bei den bundesweit ausgewählten Modellkommunen dabei.
Das Bundesprogramm soll den Innenstädten den Neustart aus der Corona-Pandemie erleichtern. Der Bund unterstützt die Gemeinden dabei, lebendige und attraktive Ortskerne und Stadtzentren zu entwickeln oder zu erhalten. Bettina Müller: „Mit der Zusage des Bundes für Büdingen und Ortenberg erhalten wir die Möglichkeit, den Einzelhandel zu stärken, die Vielfalt der Innenstädte zu verbessern und damit das Ortszentrum für Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv zu gestalten.“ Das Programm soll auch dabei helfen, so die Abgeordnete weiter, die Aufenthaltsqualität der Innenstadt zu verbessern und die Menschen zum Verweilen einzuladen.
In Büdingen soll mit dem Geld eine Innovations- und Gründungsoffensive umgesetzt werden. Kernelement stellt hierbei ein Förder- und Impulsprogramm dar, dessen Umsetzung durch ein Fördernetzwerk begleitet wird. Flankierend will die Stadt Leerstände für die temporäre Nutzung durch Neugründungen anmieten. In Ortenberg fließen die Bundesmittel in eine Interkommunale Resilienzstrategie von drei ländlichen Ortszentren im Oberen Niddertal. Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit soll für die Ortskerne von Ortenberg, Hirzenhain und Gedern eine aufeinander abgestimmte innovative Digitalisierungsstrategie sowie ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden.
Die Stadt Wächtersbach will die Födermittel für „Wächterbach Vernetzt“ einsetzen. Dabei geht es um die Vernetzung innerstädtischer Stadträume, Themen und Akteure für eine „zukunftsfitte“ Innenstadt. Die Stadt Bad Soden-Salmünster will mit dem Projekt seine Innenstadt als Innovationschmiede sowie als Ort für Integration und gesellschaftliches Miteinander weiterentwickeln. Dafür sollen unter anderem eine innerstädtische Straße als Ort der Ideenschmiede entwickelt werden, sowie Konzepte erarbeitet und ein zentrales Management eingerichtet werden.
Unsere Innenstädte haben eine große Bedeutung für Menschen. Das sei durch die Folgen der Corona-Pandemie noch deutlicher geworden, betont Bettina Müller. Die Innenstädte würden aber schon länger einem Strukturwandel unterliegen, der durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt wurde. Filialisierung und Digitalisierung, der Onlinehandel und die Verdrängung sozialer Einrichtungen und von Wohnungen machten den Zentren zu schaffen.
„Wir wollen lebenswerte Stadtzentren, in dem Bürgerinnen und Bürger nicht nur essen und trinken oder einkaufen gehen, sondern auch wohnen und arbeiten können“, so die Sozialdemokratin. Innenstädte sollten Orte der Begegnung sein, der Bewegung und Kommunikation. Sie müssen sich an die Klimaveränderung anpassen und durch soziale Einrichtungen Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen ansprechen. Das sei eine große Aufgabe, bei der der Bund den Kommunen mit dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ unter die Arme greife und sie gleichzeitig selbst entscheiden lasse, wie sie dieser Vision näherkommen.
Müller: „Die Kommunen waren im Sommer aufgerufen, Projektvorschläge für innovative Konzepte und Handlungsstrategien einzureichen. Umso mehr freut es mich, dass Bad Soden-Salmünster, Büdingen, Ortenberg und Wächtersbach dem Aufruf gefolgt sind und nun mit einer Fördersumme von insgesamt mehr als 2,1 Millionen Euro Berücksichtigung finden.“