Die SPD Gelnhausen begrüßt die Ziele, die sich die neue Bürgerinitiative „Mittlauer Weg“ gesetzt hat. „Mit der Rechtssicherheit geschlossener Verträge, der gemeinschaftlichen Weiterentwicklung des Baugebiets unter Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Schaffung positiver Momente für das Wohngebiet greift die Initiative genau jene nach vorne gerichteten Punkte auf, die auch für uns nach jahrelangem Gezänk im Mittelpunkt stehen müssen“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Rudi Michl.
Nur der Dialog der Betroffenen ohne politische Einflussnahme von außen bringe das Gebiet jetzt weiter. Das sei auch das zentrale Anliegen des an der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung gescheiterten Antrags von SPD- und FDP-Fraktion gewesen, der die Fortsetzung der Mediation ohne politische Vertreter zum Ziel gehabt habe.
Für die SPD ist jetzt insbesondere die Rechtssicherheit der von den Grundstückskäufern im guten Glauben geschlossenen Verträge ein zentrales Gut, das es gegen gerade laufende Angriffe zu verteidigen gelte. „Wenn in der Vergangenheit Fehler bei der Entwicklung des Baugebiets gemacht wurden, so sind diese aufzuarbeiten. Falsch wäre es, eventuell entstandenes Unrecht durch einen Vertragsbruch den Grundstückskäufern gegenüber heilen zu wollen“, ergänzt die Ortsvereinsvorsitzende und Stadtverordnete Susanne Turlach. Die Aufarbeitung der Vergangenheit sei gut und wichtig, dürfe aber nicht zur Belastung des künftigen Lebensgefühls der Bewohner im Mittlauer Weg werden.
Mit scharfer Kritik weisen die Gelnhäuser Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten die in den „Polituren“ der „Gelnhäuser Neuen Zeitung“ vom 20.11.21 geäußerte Kritik an der Gründung der Interessengemeinschaft zurück. Die GNZ schwinge sich darin zu einer moralischen Instanz auf, die einer Bürgerinitiative das Recht zur Gründung abspreche. „Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt“, merkt der SPD-Stadtverordneten Klaus Brune an, der selbst seit 30 Jahren als Journalist arbeitet. Aber es sei auch untrennbar verknüpft mit der obersten Verpflichtung zur Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit: „Das Recht der Presse auf freie Meinung endet dort, wo es durch eine einseitige, subjektive Berichterstattung die Kultur der Meinungsvielfalt zu unterbinden versucht.“
Für geradezu bösartig halten die Gelnhäuser Sozialdemokratinnen und -demokraten in diesem Zusammenhang den in den „Polituren“ unverhüllt geäußerten Verdacht, die Bürgerinitiative sei letztlich nur der verlängerte Arm ehemaliger Verantwortlicher der Stadt Gelnhausen und werde von diesen zur Stimmungsmache finanziell unterstützt. „Fast beschleicht einen hier der Verdacht, eine von dem verantwortlichen Redakteur einmal gefasste Meinung zu den Vorgängen versperre ihm jetzt den unvoreingenommenen Blick auf neue Entwicklungen“, kommentiert Brune. Vielleicht wäre es in diesem Falle tatsächlich hilfreich, wenn der Redakteur durch die von ihm selbst ins Spiel gebrachte „Externalisierung“ auf andere Themengebiete einen frischen Blick auf neue Themen gewönne.
„Eigentlich wollten wir uns zur Bürgerinitiative nicht äußern, weil das Thema jetzt wirklich entpolitisiert und in die Hände der Betroffenen gehört“, ergänzen Michl und Turlach. Die unangebrachte Kritik der GNZ am Engagement Meerholzer Bürgerinnen und Bürger könne wegen der Monopolstellung der Zeitung aber nicht unkommentiert gelassen werden.