Zusammen mit Bürgermeisterin Susanne Schaab, Stadtverordnetenvorsteher Hans-Dieter Herget und dem Vorstandsmitglied der Schottener SPD Dr. Andreas Drinkuth hat sich die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller kürzlich mit dem örtlichen Vulkanbäcker Joachim Haas getroffen, um mit ihm über seine Anliegen als regionaler Anbieter und Versorger zu sprechen.
Joachim Haas betreibt seit 1988 die „Vulkanbäckerei“ und setzt dabei ausschließlich auf handwerkliche Herstellung. Er verwendet vor allem regionale Rohstoffe und kann seinen Kunden ebenfalls ein täglich frisches Bio-Sortiment mit reinen ökologischen Zutaten anbieten.
Auch wenn das Unternehmen gut läuft und mittlerweile vier Bäckereifilialen, fünf Backshops und drei Verkaufsfahrzeuge umfasst, spürt Joachim Haas, so wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen, den Druck der industriell arbeitenden Konkurrenz. Diese brauche etwa nur ein Zehntel der Mitarbeiter für die Herstellung großer Mengen von Backwaren. Gleichzeitig sei es schwer, gut ausgebildetes Fachpersonal zu finden. Zwar habe der Vulkanbäcker in den letzten Jahren knapp 200 Menschen selbst ausbilden können, doch der Fachkräftemangel mache auch vor seiner Branche nicht halt. Das sei gerade mit Blick auf seine Nachfolge ein großes Problem. Insgesamt wünscht sich Joachim Haas hier mehr politische Unterstützung auf allen Ebenen.
Diese konnten ihm die Bürgermeisterin und die Bundestagabgeordnete in ihrem jeweiligen Einflussbereich zusichern. Auch wenn Regionalität und Nachhaltigkeit bereits seit einigen Jahren eine größere Bedeutung für das Konsumverhalten der Bürgerinnen und Bürger einnähmen, müsste das Bewusstsein dafür weiter gestärkt werden. So sei z.B. die Versorgung der lokalen Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen mit Essen aus regionalen Einrichtungen und mit guten Lebensmitteln eine wichtige Aufgabe auf der Ebene der Kommune und des Kreises, so Susanne Schaab. Angesichts des Kostendruckes auch bei der öffentlichen Hand sei dies nicht immer einfach, aber auch bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen müssten solche Kriterien in Zukunft stärker gelten, führt die Bürgermeisterin weiter aus.
Auf Bundesebene habe sich in den letzten Jahren vieles dafür getan, das Handwerk wieder attraktiver zu machen, etwa durch die Wiedereinführung der Meisterpflicht, die Einführung eines Meister-BAföGs oder zuletzt auch durch die Mindestausbildungsvergütung und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. „Die Aufwertung von Handwerksberufen durch diese Maßnahmen hat für die SPD in der Großen Koalition in dieser Legislaturperiode eine große Rolle gespielt. Dennoch muss noch einiges gemacht werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, so die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller, die die Anregungen des Vulkanbäckers mit in ihre Fraktion nehmen wolle. Die Anliegen von Joachim Haas werde sie auch an die Mittelstandsbeauftragte der SPD im Bundestag, Sabine Poschmann, übergeben. Eventuell könne man auch einen gemeinsamen Termin organisieren.
Lokale Netzwerke mit Schulen und Gewerbevereinen können dabei helfen, bei mehr jungen Menschen und vor allem auch deren Eltern das Bewusstsein dafür zu stärken, dass eine Ausbildung in einem Handwerksberuf zukünftig nicht nur gute Aufstiegschancen bietet. Hier können die jungen Menschen auch sichere Arbeitsplätze und gute Verdienstmöglichkeiten finden, sind sich alle Gesprächsteilnehmer sicher.
„Wir wissen, was wir an unserem örtlichen Handwerk haben. Gerade bei Backwaren merkt man an der Qualität immer noch deutlich, ob sie von einem örtlichen Bäcker oder einer großen Kette stammen. Wir werden jedenfalls unser bestes tun, um das Bäckereihandwerk zu stärken“, so Schaab und Müller unisono.