Mit Sorge blickt die SPD Gelnhausen auf die Betreuungssituation in den städtischen Kindertagesstätten. „In den vergangenen Monaten kam es vermehrt zu massiven Einschränkungen bei der Kinderbetreuung in städtischen Einrichtungen. Konkret geht es darum, dass es in mehreren Einrichtungen zu Notbetreuungen kam, die über die sonstigen saisonalen Krankmeldungen hinausgingen“, so SPD-Stadtverordneter Markus Kolb.
Mehrfach seien Eltern durch Aushänge aufgefordert worden, aufgrund der knappen Personalsituation ihre Kinder nicht in die Kindertagesstätte zu bringen und stattdessen Zuhause zu betreuen. „Dabei vergessen Stadt und Verwaltung, dass Eltern ihre Kinder nicht aus Spaß in die Kita bringen, sondern eine Betreuung brauchen, weil sie berufstätig sind“, ergänzt SPD-Stadtverordnete Birgit Jakob-Wegener.
Hinzu komme, dass in diesen Zeiten nur die nötigsten Angebote in den Einrichtungen durchgeführt werden. Konkret bedeutet dies, dass der Vorschulunterricht, Turnen, die wöchentliche Kooperationsstunde mit der Grundschule, Waldtage und sonstige Projekte entfielen. Die Situation wurde bereits im Gesamtelternbeirat angesprochen und von zahlreichen betroffenen Eltern kritisiert. Allerdings habe die Verwaltung bislang keine konkreten Verbesserungsvorschläge präsentiert.
Die SPD-Fraktion wendet sich deshalb, die Eltern unterstützend, mit einer Anfrage an Bürgermeister Daniel Glöckner. Die Stadtverordneten wollen wissen, ob es spezifische Ursachen für den gestiegenen Krankenstand gibt. „Gleichzeitig sollte die Verwaltung dringend Maßnahmen prüfen, um solche Situationen zu vermeiden. Allein die Eltern wiederholt aufzufordern, ihre Kinder bitte Zuhause zu lassen, kann nicht die Lösung sein“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Ewald Desch. Eine Kinderbetreuung sollte verlässlich gewährleistet werden.
Wie bereits im Zuge der Diskussion um den sogenannten Masterplan angesprochen, fordert die SPD die Stadtverwaltung dringend auf, zusätzliche Erzieher und Erzieherinnen einzustellen. Diese sollten bis zur Schaffung neuer Einrichtungen in einem Springerpool die Betreuung in bestehenden Einrichtungen unterstützen. „Zudem sollte dieser Springerpool durch Erzieherinnen und Erzieher im Ruhestand, Teilzeitkräfte, Auszubildende ergänzt werden“, schlägt Markus Kolb vor und verweist auf ein ähnliches System im Grundschulbereich.