Nach dem einstimmigen Votum der Stadtverordneten am 22. Mai zur Beantragung von Fördergeldern aus EU- und Bundesmitteln zur Anlage von Blühwiesen und eines insektenfreundlichen Mustervorgartens begleitet die SPD Gelnhausen nun die Erstellung des EU-Konzeptpapiers, das am 19.6. von der Stadt eingereicht werden muss.
»Über das einstimmige Votum der Stadtverordneten zu unserem Antrag, dem dramatischen Insektensterben unverzügliche Maßnahmen entgegenzusetzen, sind wir hocherfreut und danken allen Fraktionen«, sagt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Nix, der den Antrag eingebracht hatte. Nun ginge es darum, das wichtige gesellschaftliche Anliegen des Naturschutzes konsequent in die Tat umzusetzen. »Die Einladung von Bürgermeister Glöckner zu einem »grünen runden Tisch« nehmen wir gerne an und freuen uns auf den zeitnahen Termin, um die Konzeptskizze begleitend zu entwickeln. «
Dazu habe die SPD Gelnhausen bereits umfangreich vorgearbeitet: so sind in den letzten Wochen städtische Flächen identifiziert worden, die zur Erhöhung der Artenvielfalt in Frage kommen. Bei Flächengrößen von 100 bis über 1.000 Quadratmetern gehe es nun darum, die dort möglichen Maßnahmen ohne Zeitverzug zu überprüfen und in die Wege zu leiten.
»Es geht nun darum, für das EU-Konzeptpapier zügig eine Vision für Gelnhausen zu entwickeln, die bei der Europäischen Union auf Zustimmung stößt und dadurch förderfähig ist.« sagt Susanne Turlach, SPD-Ortsvereinsvorsitzende. »Darum wollen wir grösser denken.« Das solle sich auch in der Höhe der zu beantragenden Fördergelder zeigen. Jörg Schmitz, der den SPD-Arbeitskreis Bau/Verkehr/Umwelt leitet, hat dazu zahlreiche Ideen, die zu ohnehin vorhandenen Initiativen wie der jährlichen Gartenmesse passten. »Umweltschutz kann sexy sein und braucht griffige Titel«, so Schmitz.
Auf Beschluss der Stadtverordneten soll außerdem ein im Stadtgarten anzulegender naturnaher Mustervorgarten praktische Anregungen für Privatgärtner geben, zu denen der städtische Klimaschutzbeauftragte und der städtische Umweltbeauftragte regelmäßig einladen.
»Einen Bewusstseinswandel herbeizuführen, der von der richtigen Pflanzenauswahl bis zu geänderten Pflegezyklen reicht – das ist ein dickes Brett, das wir hier alle gemeinsam zu bohren haben.« sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Ewald Desch abschließend. Es gelte, alle Beteiligten einzubinden – von den Beschäftigten im Rathaus, den ausführenden Mitarbeitern des Betriebshofes bis hin zu Bürgerinnen und Bürgern. »Niemand sollte Insektenschutz durch Artenvielfalt als unzumutbare Last erleben, sondern als eine der größten gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit.«