SPD-Fraktion reicht Fragen zu über 15 Ungereimtheiten im so genannten Kita-Masterplan ein – Fraktionschef Ewald Desch: Wenn wir in Gelnhausen die Qualität der Kinderbetreuung und gleichzeitig die finanzielle Solidarität der Bürger gewährleisten möchten, sind verlässliche und konkrete Zahlen notwendig

Lückenhaft und unverständlich, lautet das Urteil der SPD Gelnhausen über den von Bürgermeister Daniel Glöckner vor Monaten präsentierten so genannten Kita-Masterplan, mit dem die Weichen für die künftige Kinderbetreuung in der Barbarossastadt gestellt werden sollen. Die Gelnhäuser Sozialdemokraten, die sich intensiv mit dem Papier auseinandergesetzt haben, reichen nun Fragen zu mehr als 15 offenen Punkten, unklaren Berechnungen und unkonkreten Angaben ein, die sie geklärt wissen möchten. „Wie in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses besprochen, erhält dessen Vorsitzender für die Verwaltung nun von unserem Fraktionsgeschäftsführer Markus Kolb unsere Fragen, damit die Verwaltung den so genannten Masterplan endlich umfassend überarbeiten kann“, berichtet SPD-Fraktionsvorsitzender Ewald Desch. Aus seiner Verwunderung darüber, dass es zu einer fundierten Vorlage des Bürgermeisters erst der intensiven Vorarbeit ehrenamtlicher Stadtverordneter bedarf, macht er in diesem Zusammenhang keinen Hehl. 

Die Gelnhäuser SPD-Fraktion fordert einen soliden Masterplan, der hilft, den Bedarf an Betreuungsplätzen für die kommenden Jahre zu ermitteln, um Investitionen zu untermauern und mögliche Einsparpotentiale zu identifizieren. Auf dieser verlässlichen Basis könnten die Stadtverordneten die Kinderbetreuung dann fundiert planen und nachhaltig die Weichen für die Zukunft stellen. Dies ist jedoch mit dem von Bürgermeister Glöckner vorgelegten Papier unmöglich, weil viele Angaben fehlen oder nicht nachvollziehbar sind. „So unterscheiden sich die Kosten pro Platz von Kindergarten zu Kindergarten erheblich. Wenn wir in Gelnhausen die Qualität der Kinderbetreuung und gleichzeitig die finanzielle Solidarität der Bürger gewährleisten möchten, sind verlässliche und konkrete Zahlen notwendig“, nennt Ewald Desch ein Beispiel. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass das Verständnis der Gelnhäuser Eltern angesichts fehlender Kita-Plätze zunehmend sinke. Hier besteht ein dringender Handlungsbedarf, will Gelnhausen sich weiterhin als familienfreundlich bezeichnen.

Genauer betrachtet werden muss auch die Versorgung der Kinder mit Mittagessen, fügt Markus Kolb an. Es sei im Interesse aller, hier genau hinzuschauen. „Ob es beispielsweise wirklich sinnvoll ist, dass jeder Kindergarten für sich einkauft, muss genauso geklärt werden wie die Frage, wo die Kitas gute, aber auch preiswerte Lebensmittel kaufen können. Darüber wollen wir mit allen Beteiligten transparent und offen reden“, betont der Sozialdemokrat. Wenig Substanz bietet der so genannte Masterplan auch bei der immer schwieriger werdenden Suche nach Fachpersonal. Andere Kommunen starteten Kampagnen, werben offensiv um neue Erzieherinnen und Erzieher. Welche Ideen die Stadt dazu habt, verrate der so genannte Masterplan nicht“, kritisiert die SPD-Fraktion und warnt davor, dass die Stadt Gelnhausen im Wettkampf um qualitativ gute Kinderbetreuung ins Hintertreffen geraten könnte.

All dies zeigt, wie dringend notwendig es ist, dass der so genannte Masterplan deutlich überarbeitet wird, so die Sozialdemokraten abschließend.