Die SPD Gelnhausen bezeichnet den von Bürgermeister Daniel Glöckner präsentierten, so genannten Kita-Masterplan als lückenhaft und unverständlich. Das Papier soll eigentlich Stadtverordneten dabei helfen, seriös die Kinderbetreuung in der Barbarossastadt zu gestalten. „Doch ohne eine umfassende Überarbeitung kann dieser so genannte Masterplan nicht als Entscheidungshilfe für anstehende Investitionsplanungen oder Gebührenentscheidungen genutzt werden“, kritisiert SPD-Fraktionsvorsitzender Ewald Desch das vom Bürgermeister vorgelegte Werk. Will Gelnhausen die Qualität der Kinderbetreuung und gleichzeitig die finanzielle Solidarität der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten, sind verlässliche und konkrete Zahlen notwendig, fordert Desch.
Deshalb wird die SPD-Fraktion in der kommenden Stadtverordnetenversammlung einen Antrag stellen, der den Bürgermeister auffordert, den Plan bis Ende September 2019 grundlegend zu überarbeiten. Den Sozialdemokraten ist es wichtig, Eltern bei der oft schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen sowie Kinder zu fördern. „Bei alldem gilt es die finanzielle Machbarkeit im Blick zu behalten, was ohne ein fundiertes Zahlenwerk nahezu unmöglich ist“, sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Markus Kolb.
Ein solider Masterplan kann dabei helfen, den Bedarf an Betreuungsplätzen der kommenden Jahre zu ermitteln, um Investitionen zu untermauern und mögliche Einsparpotentiale zu identifizieren, erläutert Markus Kolb. Auf dessen Basis könnten die Stadtverordneten die Kinderbetreuung planen und die Weichen für die Zukunft stellen. Dies ist jedoch mit dem vorliegenden Papier unmöglich, weil viele Angaben fehlen oder nicht nachvollziehbar sind. „Die Kosten pro Platz unterscheiden sich von Kindergarten zu Kindergarten erheblich“, stellt die stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Susanne Turlach fest und fragt: „Warum ist das so?“. Der von Glöckner vorgelegte so genannte Masterplan liefert dazu keinerlei Anhaltspunkte.
Genauer betrachtet werden müsse auch die Versorgung der Kinder mit Mittagessen, fügt Markus Kolb an. Es sei im Interesse aller, hier genau hinzuschauen. „Ob es beispielsweise wirklich sinnvoll ist, dass jeder Kindergarten für sich einkauft, muss genauso geklärt werden wie die Frage, wo die Kitas gute, aber auch preiswerte Lebensmittel kaufen können. Darüber wollen wir mit allen Beteiligten offen reden“, so der SPD-Stadtverordnete.
Wenig Substanz bietet der so genannte Masterplan auch bei der immer schwieriger werdenden Suche nach Fachpersonal. „Andere Kommunen starten Kampagnen, werben offensiv um neue Erzieherinnen und Erzieher. Welche Ideen die Stadt dazu hat, verrät der so genannte Masterplan nicht“, kritisiert die stellvertretende SPD-Vorsitzende weiter und warnt davor, dass die Stadt Gelnhausen im Wettkampf um qualitativ gute Kinderbetreuung ins Hintertreffen geraten könnte.
All dies zeigt wie dringend notwendig es ist, dass der so genannte Masterplan deutlich überarbeitet wird, so die Sozialdemokraten abschließend.