Erfolgreichen Weg der Berufsorientierung an Schulen fortsetzen
Von der ausgezeichneten Berufsorientierung für Schüler, die die Schule am Dohlberg bietet, konnten sich die beiden SPD-Abgeordneten Bettina Müller (MdB) und Lisa Gnadl (MdL) im Gespräch mit Schulleiter Tobias Michel überzeugen. Dieser erklärte den beiden Abgeordneten nicht nur, wie das Konzept seiner Schule funktioniert, sondern auch worin die Schwierigkeiten liegen und wo noch ungenutzte Potentiale existieren.
„Mein Fokus liegt ganz klar auf der Berufsorientierung“, erklärte Tobias Michel, „das ist das Wichtigste, was wir unseren Schülern mitgeben möchten“. Das mehrfach vom Kultusministerium ausgezeichnete Konzept der Schule kommt jedoch nicht nur den Schülern zu gute. So können regionale Betriebe ihre Ausbildungsangebote direkt an die Schule senden. Dort werden diese dann ausgehängt und die KlassenlehrerInnen können den SchülerInnen gezielt Ausbildungsplätze vorschlagen. „Das funktioniert hervorragend, es könnten allerdings noch mehr Unternehmen mitmachen“, so Tobias Michel.
Im Zuge der Berufsorientierung setzt die Schule auch Projekte wie das Kompetenzfeststellungsverfahren Kompo7 um. „Das ist hilfreich, um zum Beispiel den Schülern bei der Praktikumswahl zu helfen“, lobt der Schulleiter einerseits. Andererseits werden jedoch pro Klasse acht LehrerInnen benötigt. Diese in der Zeit zu ersetzen sei nicht einfach, denn „dafür gibt es keine extra Stellen vom Ministerium“, so Tobias Michel.
Die Stellensituation sei sowieso schon angespannt. Trotz des guten Rufs der Schule leidet Büdingen zudem unter einem Standortnachteil. Da aktuell deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer gesucht werden, könne man sich die Schule beinahe aussuchen. „Da lehnen viele die Stelle hier ab, um bald darauf die Wunschstelle in Frankfurt oder Gießen zu bekommen“, berichtet der Schulleiter.
„Wir müssen dafür sorgen, dass ein Studium für das Haupt- und Realschullehramt wieder attraktiver wird“, ergänzte die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller und macht auf den Überschuss an Lehrekräften für das Gymnasium aufmerksam. Gleichzeitig dürfe seitens der Landesregierung aber auch nicht mehr an den Lehrerstellen gespart werden, fügt die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl hinzu, „da braucht man sich nicht zu wundern über die Situation momentan“.
Auch bei der Raumsituation wünscht sich der Schulleiter noch mehr Unterstützung. So muss immer noch in den Containern vor der Schule unterrichtet werden, da die schuleigenen Räume nicht ausreichen. „Für die zunehmende Ganztagsbetreuung haben wir zwar rechnerisch genügend Räume, aber eben Klassenräume. Das ist weder für die Klassenlehrerinnen und –Lehrer, noch für die Ganztagsbetreuung optimal“, bemängelt Tobias Michel.
Die Sozialdemokratinnen sind sich einig: „Die gute Arbeit der Schulen vor Ort muss unterstützt werden. Wir müssen sicherstellen, dass Schulen mit mehr und vor allem ausreichend Personal und Räumen ausgestattet werden. Gerade eine gute Berufsorientierung, wie sie die Schule am Dohlberg vorlebt, hilft der gesamten Region, denn so wird auf die Chancen und Perspektiven vor Ort aufmerksam gemacht.“