Für die SPD Gelnhausen ist der geplante Ankauf der ehemaligen Stadtschänke, gelegen zwischen der Gelnhäuser Altstadt und dem Bereich Ziegelhaus/Am Ziegelturm, eine von Weitsicht geprägte Entscheidung. Dazu erklären der Vorsitzende des SPD-Ortsbezirks Gelnhausen-Mitte Walter Schindler und Ortsbeiratsmitglied Jürgen Dudene: "Kurzfristig geht es um eine vernünftige Unterbringung von Flüchtlingen, aber mittel- und langfristig ergeben sich durch den Eigentumserwerb zusätzliche Chancen für die Stadtentwicklung. Genau das ist das Weitsichtige an der Entscheidung des Magistrates."
Als sehr positiv bewerten die heimischen Sozialdemokraten auch die bisherige Unterbringungsstrategie der Stadt, die vor dem Hintergrund eines so gut wie leergefegten Wohnungsmarktes im Stadtgebiet eine enorme Herausforderung sei. Seit mehr als zwei Jahren läuft die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen im Stadtgebiet von Gelnhausen sehr geräuschlos. Dies hat maßgeblich damit zu tun, dass der Magistrat und die Stadtverwaltung stets aktiv auf der Suche nach neuen Unterkunftsmöglichkeiten sind und vorausschauend geplant wird, so Walter Schindler weiter. Die bisherige Strategie habe maßgeblich dazu beigetragen, dass im Stadtgebiet von Gelnhausen eben keine Sporthallen oder Gemeinschaftshäuser belegt werden mussten. Wichtig sei aus Sicht der SPD auch gewesen, dass die Stadt Gelnhausen zusammen mit Kooperationspartnern in den Gemeinschaftsunterkünften eine Sozialarbeit aufgebaut habe. So wurde 2013 zusammen mit dem Diakonischen Werk und dem Evangelischen Kirchenkreis in der Gemeinschaftsunterkunft Am Schandelbach mit der Sozialarbeit begonnen. Im Sommer 2015 wurde die Caritas als Kooperationspartner für die Gemeinschaftsunterkunft Galgenfeld gewonnen und ab Herbst 2015 wurde mit dem Deutschen Roten Kreuz im Hinblick auf die Gemeinschaftsunterkunft Herzbachtal eine entsprechende Vereinbarung geschlossen.
Der Pressesprecher der SPD Gelnhausen, Dieter Klumb, der sich selbst seit Jahren in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Gelnhausen engagiert, hebt auch das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger hervor: Privatpersonen, Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen tun viel, um konkrete Hilfestellungen vor Ort zu geben und Flüchtlinge direkt zu unterstützen. Auch diese Gruppen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass es in Gelnhausen unterm Strich gut laufe.
Aus Sicht der SPD gehe es bei der Entscheidung um den Ankauf der ehemaligen Stadtschänke aber um deutlich mehr als um die Unterbringung von Flüchtlingen. Durch den Ankauf kann die Stadt Gelnhausen an einer wichtigen Stelle zwischen der Altstadt und der Südstadt künftig einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten und vor allem Einfluss auf die künftige Nutzung nehmen. Genau das ist das Entscheidende, so Ortsbeiratsmitglied Jürgen Dudene. Das historische Gebäude sei ein sehr interessantes Objekt, mit dem mittel- und langfristig unterschiedliche Nutzungen vorstellbar seien. Wenn die Stadt jetzt Eigentümer wird, so steuern wir die Entwicklung selbst, macht Jürgen Dudene deutlich. Wenn es jetzt noch gelingt mit dem vom Magistrat neu definierten Sanierungsgebiet zwischen Berliner Straße / Röther Gasse über die Bleiche, Ziegelturm bis hin zur Müllerwiese in das Förderprogramm Stadtumbau aufgenommen zu werden, so würde die frühere Stadtschänke genau im Sanierungsgebiet liegen und daraus ergeben sich weitere Möglichkeiten. Besser geht es einfach nicht, so Jürgen Dudene weiter. Als absolut positiv bewerten die heimischen Sozialdemokraten abschließend auch die Tatsache, dass der Ankauf der ehemaligen Stadtschänke ohne zusätzliche Belastungen für den städtischen Haushalt erfolgen könne. Auch vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll in Eigentum als beispielsweise sehr viel Geld in Mietcontainer und dergleichen zu investieren, die später anderweitig nicht genutzt werden können, so Walter Schindler und Jürgen Dudene abschließend.