
Ein klares Bekenntnis zu Europa hat der frühere hessische Ministerpräsident und ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel beim Politischen Aschermittwoch der SPD Gelnhausen abgegeben. Vor rund 100 Zuhörern im Kollegraum der Stadthalle hat Hans Eichel zu den Themen Europa, Stabilität des Euros und zu aktuellen Herausforderungen in Deutschland gesprochen. Dabei ging er auch auf die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen ein. In Richtung der Bundeskanzlerin sagte Hans Eichel: Die aktuelle Zuwanderung darf kein Dauerzustand werden und das hätte die Kanzlerin eindeutig besser kommunizieren müssen. Er bemängelte vor allem, dass die Bundesregierung keinen Plan zur Integration habe, aber in den Kommunen viel geleistet werde. Vor Ort in den Städten und Gemeinden wird derzeit großartiges geleistet. Bürger, Kirchen, Hilfsorganisationen und Vereine machen vor Ort eine gute Arbeit, lobte Hans Eichel.
Im Zusammenhang mit der Herausforderung der Integration von Flüchtlingen erinnerte er daran, dass die Werte des Grundgesetzes für alle Menschen in Deutschland gelten. Das Bekenntnis zu den Werten des Grundgesetzes und zur Würde des Menschen müssen wir von beiden Seiten gleichermaßen einfordern. Von denen, die zu uns kommen, aber auch von denen, die bei uns gegen Minderheiten hetzen, sagte Hans Eichel und erhielt dafür viel Applaus. Hans Eichel ging aber auch auf die Fluchtursachen ein und nannte hier vor allem Kriege als Hauptursache. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch das Eingreifen von außen in bestehende Staatssysteme. Überall dort, wo sich die Weltgemeinschaft eingemischt habe, habe dies zu noch mehr Instabilität, Bürgerkrieg und letztendlich Flucht geführt. Als konkrete Beispiele nannte er hier den Irak, Afghanistan und Syrien. Ausdrücklich warb Hans Eichel für eine europäische Lösung der Flüchtlingszuwanderung und sprach sich hier auch für sichere europäische Außengrenzen aus. Das bedeute aber auch, dass Europa insgesamt die Länder unterstützen müsse, die die Außengrenzen zu sichern hätten und nannte hier beispielsweise Griechenland. Ebenso sprach er sich dafür aus die Türkei zu unterstützen, damit die dort untergebrachten 2,5 Mio. Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden könnten. Eindeutig warnte der frühere Ministerpräsident davor den Euro zu gefährden und den europäischen Gedanken infrage zu stellen. Es ist unsere Aufgabe, vor allem in der Partnerschaft mit Frankreich, Europa zusammenzuhalten. Europa wird durch Deutschland und Frankreich getragen. Und vor allem Deutschland als starke Wirtschafts- und Exportnation hat maßgeblich vom Euro profitiert, machte Hans Eichel deutlich und warb für ein Europa der guten Nachbarn. Seine Ausführungen schloss er mit den Worten: Im 21. Jahrhundert haben nur noch die eine Chance, die es gelernt haben, friedlich zusammenzuleben.
Die Vorsitzende der SPD Gelnhausen ging in ihrer Begrüßungsrede auf die Kommunalwahl am 6. März ein. Sie rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und wählen zu gehen. Wir haben in den zurückliegenden Jahren viel in Gelnhausen bewegt und unsere Stadt nach vorne gemacht. Das müssen wir in den nächsten Wochen sehr deutlich machen, so Kerstin Schüler. Ausdrücklich war Kerstin Schüler für stabile und verlässliche Mehrheitsverhältnisse. Nur so könne die derzeit positive Entwicklung der Kreis- und Barbarossastadt fortgeführt werden. Bürgermeister Thorsten Stolz nutzte sein Grußwort dazu, um auf die aktuellen Entwicklungen der Stadt einzugehen. In allen wichtigen Handlungsfeldern nehme die Barbarossastadt mittlerweile Spitzenpositionen ein. Wir brauchen uns für das, was wir in den zurückliegenden Jahren erreicht und vorangebracht haben nicht zu verstecken, so Thorsten Stolz. Als konkrete Beispiele nannte er die steigende Einwohnerzahl, den Ausbau der Kinderbetreuung, die Entwicklung der Housing Area hin zum Colemanpark, die Konsolidierung der städtischen Finanzen, die wichtige Weichenstellung für die Entwicklung der früheren JOH-Immobilie, die erfolgreiche Vermarktung städtischer Gewerbeflächen, die Ausweisung neuer Baugebiete und das Wachstum des Wirtschaftsstandortes.